Profoto A1X (Sony) mit Yongnuo-Triggern

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Ihr wundert Euch über die Travestie im Aufhänger? Wer will denn bitteschön so ein Gebilde und warum!? Geduld, ich kann das erklären!

Der A1X-Hack für die Sony-Variante

Wieso Profoto A1?

Das ist einfach zu beantworten. Ich habe hier um mich herum, während ich das schreibe, sicher 20 Speedlights in den Schubladen. Canon, Yongnuo, Godox, Nissin, W&S… , die sind alle prima, aber wenn man mal viel Dampf braucht, knicken sie allesamt ein. Dann steigen die Nachladezeiten schnell an, und nach 20 Schüssen springt die Thermosicherung an. Ich hatte damals, beim Erscheinen, Hoffnungen in den Nissin MG 8000 gesetzt, aber der konnte das auch nicht viel besser. Wegen der zu langen Nachladezeit habe ich ihn wieder zurückgeschickt.

Und dann hat mir Profoto vor einigen Monaten einen A1 zum Testen gesendet und ich habe ihn einer schlimmen Kur unterzogen. 150 Full-Power-Blitze im Sekundenabstand, und der Blitz ist nicht langsamer geworden und die Thermosicherung ist nicht angesprungen. Respekt, das kann kein anderer Aufsteckblitz! Klar, 1000 Euro versus 60 Euro für einen auch nicht schlechten YN-560III ist eine Ansage, aber der Profoto liefert auch.

Wieso als Kit?

Der Nachfolger des A1, der Profoto A1X kommt sowohl einzeln als auch als >Kit inklusive Funksender. Da das Kit nur wenig teurer ist als der einzelne Blitz, habe ich es auch genommen. Dabei ist dann der zylindrische Sender, der übers Smartphone (Bluetooth) aktiviert wird. Der Sender selbst beherrscht nur die Einstellungen TTL / M / Off.

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich das HASSE, wenn ich so ein Gerät, das nur meinen Blitz auslösen soll, erstmal registrieren muss, mir dafür eine App einrichten muss und mir dafür wiederum einen Profoto-Account einrichten muss. Das braucht kein Mensch. Aber ich habe es getan und siehe da, der Sender funktioniert. So weit so gut.

Wieso dann also diese obskure Verschaltung?

Wieso will ich dennoch den Profoto A1X unbedingt mit meinen alten Yongnuo-600/602-Modulen fernzünden? Ganz einfach: Der kleine Profoto-Sender verlangt eine Einrichtung per Smartphone. Er hat keine Batterien, die ich wechseln kann, sondern wird über USB geladen. Er ist “intelligent” (beherrscht die Bluetooth-Kommunikation und das TTL-Blitzen). Und er ist Single (bei einem Preis von 300 Euro habe ich mir keine Redundanz geleistet). Tcha, ich weiß mittlerweile aus elf Jahre Erfahrung, dass solche edlen Gerätchen im Feld bombensicher Probleme machen, weil sie 1. zu intelligent sind, 2. der Akku leer ist, 3. Bedienerfehler im Eifer des Gefechts auftreten oder 4. sie auf einmal Kommunikation mit dem Basisschiff verlangen.

Meine Yongnuo RF-600/602 funktionieren dagegen immer völlig problemlos. Ich will sie daher als Fallback und auch, um viele Blitze im Verbund triggern zu können (A1X on-camera, als Hauptlicht, die anderen als Fill oder als Effektlichter). Ich will ganz einfach den wirklich guten A1X in mein perfekt zuverlässiges Equipment einbinden und ihn mit ebenjenen perfekt zuverlässigen RF-600/602-Sendern fernzünden können.

Nun hat der A1X in der Sony-Variante aber natürlich einen >Sony Multi Interface Shoe und Profoto hat auch noch die Belegung anders implementiert als Godox und Co. Das Auslösen per Kurzschluss Mittelkontakt+Masse (oder Mittelkontakt+seitliche Masse) funktioniert nicht. Jetzt kann man zwar raustesten, welche Kontakte nun zuständig sind, aber die Realisierung wird dann schwierig. Der Multi Interface Shoe ist filigran, da will man nicht an den feinen Kontakten rumlöten. Also habe ich einfach bereits erhältliche Module kombiniert.

Wieso verwende ich nicht einfach den Profoto A1X für CaNikon?

Klar, das könnte ich machen, diese Varianten marschieren mit den Yongnuo-Sendern direkt los. Aber wenn ich so einen Blitz auf meiner Sony A7III betreibe, funktioniert er natürlich nur im manuellen Modus, nicht in TTL. Ich will den A1X aber wahlweise sowohl manuell entfesselt, als auch als TTL-Blitz auf der Kamera betreiben.

Wieso kein Spiralkabel?

Ein >3m-TTL-Spiralkabel entfesselt den Blitz zumindest fürs >entfesselte Bouncing und ist daher schon einmal wirklich hilfreich. Ich habe auch bereits eines angeschafft, als Fallback, wenn der Funk Probleme machen sollte. Eine Einbindung des A1X in einen (Funk)-Verbund aus mehreren Blitzen unterschiedlicher Fabrikate ist damit aber natürlich nicht möglich.

Die Details

So, und nun seht Ihr hier die verbauten Module im Detail.

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Ein kleiner, aber wichtiger Hack ist hier nur schwer zu erkennen: Der JSC-8 ist falschherum aufgesteckt. Nur so hat er Mittenkontakt mit dem ADPMAA. Das funktioniert aber nur, wenn man am ADPMAA mit einem Teppichmesser die zwei Plastikkanten wegschneidet, die sonst im Weg sind. Das seht Ihr dann, es ist eine Sache von nur zehn Sekunden.

Browser-Strandgut

Heute ein paar Filmchen rund um den Profoto A1(x).
Viel Spaß damit!

Profoto A1 und A1x: Warum er so gut ist und die Lösung des spiegellosen Problems ist:

Tina Eisen: Six setups with the Profoto A1:

The world is my studio with Jean-Philippe Lebée:

Fotopraxis.net, Tilo ~gallo~ Gockel, März 2020

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