Hallo miteinander. Heute gibt es einmal ein wenig Abwechslung im Blog und zwar: “Ein Job im Lab”. Wie treue Blogleser wissen, werde ich manchmal von den Laborleitern der Hochschule Aschaffenburg gebeten, nach Feierabend ein paar Fotos von den aktuellen Arbeiten zu machen. Heute: das Automatisierungs- und Robotik-Labor von Prof. Czinki. Viel Spaß!
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EIN JOB IM LAB
Klar, das macht Spaß. Die Roboter sind fotogen und die Studis sind engagiert, da kann man schonmal ein bisschen Feierabend opfern. Unten findet Ihr die Galerie mit ein paar Beispielfotos, erfahrt unter den Fotos stichwortartig das Making-of und dann im Anschluss auch die genaueren Details.
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Die Galerie
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Die Details
Knifflig, ich bin nicht sicher, ob ich es noch alles so zusammen bekomme. Da muss man schon vor Ort flott hintereinander weg einiges testen, bis die Ergebnisse gut ausschauen, und die Fotos oben sind auch nur 5% vom Shooting. Wir haben auch noch viele Detailaufnahmen und Gruppenbilder vom Team usw. gemacht. Mal sehen, ich versuche es einmal:
Bedienerin + ferngesteuerter Bagger: Ein bare Blitz liegt im Führerhaus und dieser beleuchtet auch die Bedienerin. Ein weiterer Blitz schießt bare die Schaufel an. Der Teal-Orange-Look kommt durch den >KinoLUT in Photoshop (gut angelegte 18 $).
Gelber Bagger: Drei Blitze, alle bare, aber einer mit violettem (!) Gel. Den ersten Blitz seht Ihr aus dem Führerhaus hinter dem Operator vorblinzeln, der zweite kommt von hinten rechts, der dritte schießt gegen die Schaufel.
Der Trick: Der Blitz von vorne hatte wie gesagt ein violettes Gel drauf. Das hat mir dann doch nicht so gefallen, aber ein Weißabgleich in in ACR auf etwas Neutrales (violett beleuchtetes) liefert für das restliche Bild dann … Gelb. :-))) Cool, oder? Funktioniert aber nur bei Fotos im Raw-Format.
Strobo-Aufnahme: Ein bare Blitz liegt unten im Führerhaus, diesen sieht man auch. Ein zweiter schießt von vorne links, auch bare. Keine Gels. Die Kamera steht auf einem Stativ. Tatsächlich ist das aber keine Stroboaufnahme, sondern ich habe einfach 12-mal händisch ausgelöst und die Aufnahmen dann in Photoshop fusioniert (das geht vor Ort viel schneller und einfacher als diese Stroboskopgeschichten): Im Detail:
Datei > Skripten > Dateien in Stapel laden
Dann alle Ebenen markieren
Dann als Füllmethode wählen „Aufhellen“
Roboter auf Werkbank: Das ist nur ein (TTL)-Blitz auf der Kamera, der als Bounce Flash gegen einen vom Helfer gehaltenen Reflektor rechts schießt. Von hinten erhellt das Neonraumlicht den Raum und ist per “Dragged Shutter” einbezogen. Der rote Schein von hinten entsteht durch eine zweifache Raw-Entwicklung dieses Bildes, fusioniert mittels Maske. Klingt aufwändig, ist es aber nicht. Das war übrigens auch das einzige Mal, dass ich hier TTL verwendet habe.
Robbi auf Bürostuhl: Diese Aufnahme sollte für einen Freisteller dienen. Zwei Blitze: vorne im Brolly, hinten bare als Kicker, einfach gegen die Tür geschossen, die dann als Reflektor dient (der Roboter bekommt am Hintern auch noch etwas ab von diesem Blitz, aber nur schwach [die Strobisten nennen das wichtig “Feathering”]). Der Robbi steht vor einer Tür als gleichförmigen Hintergrund, und somit wird es für die Freisteller von der >ClippingFactory etwas einfacher. Der Auftrag hat acht Stunden gedauert und rund vier Euro gekostet. Im Anschluss habe ich dann nur noch ein paar Freistellfehler repariert und einen Untergrund und ein paar Schatten eingefügt.
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Soooo viel Photoshop?
Manchmal kommt in letzter Zeit bei meinen Workshops die Frage auf, ob denn so viel Photoshop wirklich notwendig ist. Auch oben habe ich PS doch relativ intensiv eingeplant und genutzt – von der Raw-Konvertierung mit variiertem Weißabgleich, über Ebenenfusionen usw. usf. Gerne mache ich auch kleine bis größere >Focus Stacks und andere Geschichten.
Vieles geht auch ohne PS, aber der Aufwand ist dann immens. In der Summe bedeutet das, dass man in der gegebenen Zeit (oben: 2h, inkl. Detailaufnahmen und Personen- und Gruppenbildern) einfach nicht so viele Fotos aufnehmen kann.
Es geht mir nicht darum, fotografische Fehler zu fixen, sondern ein Shooting möglichst effizient abzuwickeln. Wer einmal schauen möchte, was mir im Moment der Aufnahme wichtig ist, und was nicht, der findet >HIER einen Beitrag mit ein paar Beispielen dazu.
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BROWSER-STRANDGUT
+++ Nikon CLS + Zack +++ Zalenga +++ Favs +++ Gonzales’ Cars +++ Teal & Orange +++ Droste +++ ISO-less Canons +++ Canon-Linsen +++ Westcott on location +++
- Nikon-Leitfaden für den Einsatz des SB800 im Nikon CLS-System. Auch für andere Blitze interessant:
- Zack Arias: Trying To Get An Agency Meeting:
- Laura Zalenga: Tolles Portfolio:
- Die aktuellen Gallo Flickr Favs, for whom it may concern:
- Daniel Gonzalez: Car Photography & Editing:
- Hier endlich mal der angesagte Teal&Orange-Look, aus „Hugo“, „Ironman“, aus den Tatorts usw. usf., käuflich. Kostet 18$:
- Doch, das gibts immer noch: Droste-Filter für den (Standalone)-Adobe-Pixelbender:
- Canons sind nicht ISO-less? Sind sie wohl! Ab einer bestimmten ISO-Zahl. Soll heißen, ab ISO 3200 könnt Ihr wie bei den ISO-less Sony-Sensoren den ISO-Wert belassen und das später im Raw-Konverter pushen. Der große Vorteil ist dann, dass man beim Pushen die Lichter noch retten kann:
- Und hier nochmal ein paar Details und Messungen zum Thema „ISO-less Sensors“:
- Tony Northrup vergleicht Canon- und Nikon-Linsen. Interessant:
- Lou Freeman: On location with Westcott:
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Tilo ~gallo~ Gockel, 08.01.2015
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