FACES OF MIRI

B00D2F7D-be klein.jpg

Hallo zusammen, schön, dass Ihr hier vorbeischaut. Am Donnerstag hatte ich wieder einmal ein Shooting mit Modell >Miri Be, und eine Zeitlang haben wir spaßeshalber einfach das iPhone verwendet.

Alles, was Ihr nun seht, ist also iPhone. 🙂

Lasst Euch überraschen!

FACES OF MIRI

DIE LOCATION UND DAS LICHT

Anfangs hatte ich ein wenig Bedenken, weil wir keine gute Location hatten. Miris Wohnung ist zwar super stilvoll eingerichtet, aber wir hatten dort schon letztes Mal fotografiert und wollten ein wenig Abwechslung. In Frage kommt dann in Herne die Alte Zeche Ewald …. oder die Ruine der Schraubenfabrik Knipping-Dorn (siehe unten, Browser-Strandgut).

Die Zeche Ewald ist zwar problemlos legal zugänglich, nicht aber in den Innenräumen. Die Schraubenfabrik ist ähnlich offen, aber das ist dann nicht legal, denn man muss durch eine Lücke im Bauzaun. Wenn Euch ein missgünstiger Nachbar beobachtet, hat Euch die Polizei am Schlaffitchen. 🙂

Aber das Risiko lohnt sich, denn die Location ist einfach genial! Nicht nur vom Lost-Places-Charakter her, von den Texturen und Farben – auch das Licht ist ganz wunderbar, weil überall noch Dachelemente übrig sind, die das störende Licht von oben abhalten. Und von allen Seiten kommt durch die Fenster und Mauerdurchbrüche ausreichend vorteilhaftes, frontales Licht durch.

making-of.jpg

Aber seid gewarnt. Wenn Ihr dort shooten wollt, dann trefft Ihr vielleicht wie wir auf eine vierköpfige türkische Kinder-Gang, die dort auf dicke Hose machen. Wir haben uns mit den Jungs aber vertragen, als wir uns einigen konnten, dass sie zuschauen dürfen (und auch hinter mir, auf kräftig Abstand, mit dem Handy mitknipsen dürfen), wenn sie nicht dauernd „Zieh Dich auch, Bitsch“ grölen.

Was das Licht angeht … da sollte man ganz einfach das Modell von Zeit zu Zeit erinnern, in die Richtung der hellsten Stelle zu schauen. Dann ist zumindest an einer solchen Location, wo das Licht von oben abgeblockt wird, gutes Licht fast schon garantiert.

DIE TECHNIK

Ich hatte zwar meine Sony A7 III mit Sigma 35/1.4, Canon 50/1.2, Sony 85/1.8 im Rucksack dabei, aber die Fotos, die Ihr hier seht, sind spaßeshalber alle mit dem iPhone 7Plus im Portrait Mode entstanden. Das hat vor dem Graffiti ganz einfach gerade gut gepasst.

Das iPhone geht da schon von Base-ISO 32 (glaube ich? oder sogar 20?) auf ISO 250, und das sieht man dann auch in den Bildern. Das Rauschen und in Verbindung mit der JPEG-Kompression dann auch die Artefakte nehmen kräftig zu. Für Instagram und Co. sollte die Qualität aber noch gut ausreichen.

screenshot.jpg

Techniktricks? Wenige. Klar, man nutzt den Portrait Mode und hat damit eine gefühlte Brennweite von rund 55 mm, anstatt der Dicke-Nasen-Brennweite von 30 mm. Es ist dennoch wichtig, nicht zu nah ranzugehen. Ein Fünfziger, auf zu wenig Abstand, macht durch die perspektivische Verzerrung noch immer eine dicke Nase! Ansonsten sind die Fotos mit der Standard-App aufgenommen. Nothing too special here.

Mir ist übrigens auch keine andere App bekannt, die diesen Portrait Mode unterstützt (wenn jemand eine kennt, dann her damit!).

DIE BILDERGALERIE

In der Bildergalerie seht Ihr ein paar Ergebnisse, viel Spaß!

DIE BEARBEITUNG

Die Bearbeitung konnte eher knapp ausfallen. Die Fotos wurden direkt im iPhone mit dem Effekt „Dramatisch“ der Standard-Foto-App versehen, dann rübergezogen in den PC und in Photoshop geöffnet. Dort steht dann an:

  • schnelle Standard-Beauty-Retusche per Ausbessern (Pickelchen weg)
  • Korrektur etwaiger Freistellfehler des Portrait-Modus des iPhone an der Kontur
  • leichter Kontrast-Kick, leichte Vignette

Im Vorher-/Nachherbild seht Ihr den Effekt.

zweier.jpg

Wenn Ihr einmal iPhone-Bilder groß drucken wollt, dann schaut, dass sie gut ausgesteuert sind, verwendet zum Beispiel ein Stativ und eine App wie 645 Pro, um die Belichtungszeit zu verlängern und den ISO-Wert kleinzuhalten. Der bittere Wermutstropfen ist dann aber wie erwähnt, dass Ihr den Portrait Mode samt synthetischer Unschärfe nicht mehr nutzen könnt.

Bei den vorliegenden Bildern wäre der einfache Trick, den auch zum Beispiel die Zeitschrift VIEW bei Smartphone-Bildern anwendet, Rauschen hinzuzufügen. Das scheint das Auge zu überlisten, lässt die Bilder schärfer wirken und die Artefakte in den Hintergrund treten.

BROWSER-STRANDGUT

Die Alte Zeche Ewald. Eine schöne Foto-Location in Herne:

Die Schraubenfabrik Knipping-Dorn in Herne. Auch eine schöne Loci, aber abgesperrt. Wer dort fotografiert, ist illegal unterwegs:

Manny Ortiz testet das neue Mitakon 50 0.95 III:

FStoppers Shootout mit Sony A7 III und dem Tamron 28–75:


Tilo Gallo Gockel, www.fotopraxis.net, 02.06.2019

Kommentar verfassen

Powered by WordPress.com. von Anders Noren.

Nach oben ↑