CCC: CROP-COLOR-CONTRAST

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Hallo zusammen, schön, dass Ihr hier vorbeischaut! CCC? Um was geht es? Den Chaos Computer Club? Neinnein, ich habe nur festgestellt, dass die drei Wörter Zuschnitt, Farbe, Kontrast im Englischen ein bisschen geschmeidiger zusammengehen. 🙂

CCC: CROP-COLOR-CONTRAST

Wenn Ihr einmal in Kalifornien seid, dann lasst Euch auf keinen Fall das >Monterey Bay Aquarium entgehen. Der Eintritt ist zwar nicht billig, aber es lohnt sich, versprochen. Ein besonderer Hingucker ist die Quallen-Abteilung. Ich habe dort auch sicher eine halbe Stunde verbracht und so sagen wir 40 oder 50 Bilder geschossen. Echt knifflig war das.

Einmal bewegen sich die Biester dauernd, anscheinend auch noch völlig chaotisch. Dann ist es dort bis auf die Lampen im Aquarium ziemlich duster. Und so ist es eine besondere Herausforderung, zwei, drei Quallen in schöner Formation und im Lampenschein einzufangen, einigermaßen scharf, aber noch mit beherrschbarem Rauschen im Bild.

In der Galerie unten im ersten Bild seht Ihr, wie öd viele der Bilder ausgeschaut haben. Kein Problem, zwei, drei waren gut und das reicht dann auch. Ausgewählt habe ich ein Bild mit einem scheinbar frisch verliebten Quallenpärchen in harmonischer Formation.

CROP

Die Quallen sind hübsch, aber ansonsten stimmt noch nicht viel. Sie schwimmen nach links unten, sollen aber nach rechts oben schwimmen in meinen Augen. Nach rechts, weil das unsere Leserichtung ist, auch für Bilder. Nach oben, weil der Körper der Qualle ein bisschen wie der Kopf wirkt und kopfunter einfach unbequem ausschaut. 🙂 Kein Problem, ich rotiere und spiegele.

Dann kommt der eigentliche Zuschnitt. Ich nehme in letzter Zeit häufig die >goldene Spirale als Zuschnittshilfe, weniger häufig den goldenen Schnitt. Geschmackssache. Weiterhin habe ich die Quallen noch ganz wenig gedreht, um so eine Art Bogen und so eine geschwungene Linie hineinzubekommen – eben der besagten >goldenen Fibonacci-Spirale folgend.

COLOR

Jetzt wird es interessant. Die Beleuchtung im Aquarium ist nicht ganz optimal, und so beißt sich das Blauviolett des Hintergrundes ein wenig mit dem Orange der Quallen. Das kann man auch nachmessen (PS, Pipette): Das Blau hat einen Farbwert (Hue) von 229 Grad, das Rot liegt eher so bei 16 Grad. Differenz: 213 Grad.

Wünschenswert wäre aber eine Differenz von 180 Grad, um einen satten Komplementärkontrast zu erzielen. Man kann nun die Farbe der Quallen oder die des Hintergrundes verschieben. Ich habe mich für den Hintergrund entschieden, um dann zusammen mit dem Orange der Quallen beim klassischen >Teal&Orange zu landen. Die Verschiebung kann mit Farbton & Sättigung geschehen (Pipette aufs Blau, dann die Regler verschieben, dann wirkt das nur auf Blau) oder auch, vielleicht ein bisschen einfacher, und mit knackigerem Ergebnis, mit einem Color Lookup Table “Teal & Orange Plus Contrast”.

Danach hat der Farbwinkel zwischen dem Blaugrün und dem Orangerot einen Wert zwischen 180 und 200 – je nachdem , ob man im rötlichen oder orangenen Bereich der Quallen misst. Für meine Augen ist das Bild damit wesentlich stimmiger.

CONTRAST

Ganz klar, der Hintergrund muss dunkler werden, die Quallen heller. Da gibt es in Photoshop viele Möglichkeiten. Verwendet habe ich Farbton & Sättigung und eine Color-Lookup Table “Foggy Night” + Maske. Man könnte sich auch Dodge & Burn vorstellen, aber das war hier gar nicht notwendig.

In der Galerie seht Ihr die einzelnen Schritte.

 

 

ZU KRASSE EINGRIFFE?

Ich frage zurück: Was meint Ihr denn, was für ein Weißabgleich in diesem Aquarium der richtige ist? Automatisch? Daylight? Fluorescent? Weiß kein Mensch.

Oder schaut auch mal >Herr der Ringe ohne Color Grading an, das macht auch keinen Spaß, das ist einfach öd. 🙂

BROWSER-STRANDGUT

Heute zum perfekten Crop und generell zur Bildgestaltung, zu Grading und zum Komplementärkontrast. Enjoy! 🙂

Tilo ~gallo~ Gockel, 31.01.2016

 

 

 

 

Ein Kommentar zu „CCC: CROP-COLOR-CONTRAST

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  1. Zum Artikel: Rule of Thirds: Es gibt doch tatsächlich Leute die intuitiv gut geschossene Bilder mit dem Geometriebesteck analysieren. Als ob Leibowitz sich das so komplex ausdenken würde. Die von ihm verwendeten Überlagerungen sind aber auch echt hanebüchen. Neee, neee – manche Leute sollten einfach mehr fotografieren 😉

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