GEBLITZTE DIAS

Hallo und schön, dass Ihr hier seid! Heute gibt es ein paar Tricks und ein neues Video zur geblitzten Dia-Projektion. Danach: Browser-Strandgut. Viel Vergnügen!

GEBLITZTE DIAPROJEKTION

„Aaah, da gibt es doch gerade auch ein neues >Produkt bei EnjoyYourCamera, das muss man doch nicht selbst bauen!“, sagt Ihr jetzt vielleicht. Ok, wer 100 € und auch noch eine Linse übrig hat (die ist da natürlich nicht dabei), der greife zu! Und wer kein Canon-User ist, der behalte auch noch ein bisschen Kleingeld für einen Adapter zurück, denn der Lightblaster passt nur für Canon-EF-Bajonett.

Wer aber nur 30 € und keine Linse übrig hat, der baue selbst. Im Zeitraffer: Alte analoge SLR mit Linse bei eBay schießen, Rückwand mit der Hand abbrechen, Verschluss mit einer Zange rausbrechen, Dia reinkleben, Aluflachmaterial biegen, zwei Löcher bohren, Blitz und Empfänger mit einer HAMA-Fotoschraube dranschrauben. In einer Stunde ist der Projektor fertig!

Und hier nun das Video dazu (danke an Anne fürs geniale Modeln und an das Blende-8-Videoteam!):


Tricks und Links:

  • Nehmt einen Blitz mit Stroboskop-Funktion oder Modeling Flash, dann könnt Ihr das Muster zum Einstellen von Fokus und Zoom prima an der Wand sehen.
  • Wenn Ihr intelligente Funkmodule wie die YN-622 verwendet und einen intelligenten Blitz, dann habt Ihr die Vorschau sogar auf der „Schärfentiefenprüfungstaste“ an der Kamera.
  • Legt ein schwarzes Tuch um die offene Rückseite des Projektors, um das Streulicht abzufangen – das verbessert den Kontrast.
  • Bevor Ihr die Dias ausbelichten lasst, ist es sinnvoll, die Bilder erstmal in Photoshop zu testen, ob sie für das Vorhaben gut taugen: Dafür könnt Ihr sie einfach in einer Füllmethode wie Ineinanderkopieren mit einem Porträt überlagern und schauen, ob das gut aussieht …
  • Und hier gibt es gute und preiswerte Diaausbelichtungen: >www.diabelichtung.info

Und wieso nimmt man nicht einfach einen Beamer?!

  • Teuer, groß, schwer, braucht eine Steckdose, geht nicht on-location, braucht noch einen Rechner bei, hat nicht jeder.
  • Fürs Fotografieren ist ein Beamer auch zu schwach: Ein moderner und handelsüblicher 2.000-Lumen-Beamer nimmt rund 300 Watt Leistung auf, der Blitz liefert ca. 50 Ws Energie pro Blitz, auch bei wackelfreien 1/160 Sekunde; dafür müsste man mit gleichen Einstellungen also 1/6 Sekunde mit Beamer belichten (ich gehe hier vom gleichen Wirkungsgrad aus). Entweder der Fotograf oder auch das Model wird dann die Aufnahme verwackeln.
  • Mit einem Beamer kann man entsprechend auch nicht das Umgebungslicht unterdrücken
  • Das Rastermuster kann beim Beamer im Bild störend sichtbar sein (man kann ihn aber auch etwas unscharf stellen).

Galerie vom Shooting

BROWSER-STRANDGUT

+++ Pro Photog, Cheap Camera +++ Schuy +++ Zelbel +++ Supersync-RF-Module +++

~gallo~, 24.01.2014

9 thoughts on “GEBLITZTE DIAS

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  1. Warum bin ich nicht darsuf gekommen? Weil ich absichtlich niemals einer Kamera weh tun würde 😉 Dann lieber die 100 Euro-Variante. Aber ansonsten: Danke für das informative Video!
    Und das Problem mit dem Beamer kann ich nur bestätigen, zu schlapp und das Raster kann sehr stören. Gute Dia-Projektoren sind da oft viel stärker und billig zu haben.
    Liebe Grüße, roland

  2. Klasse Sache. Ich habs schon gemacht, aber stimmt, die EOS 500 (für € 8 aber voll funktionsfähig) kaputt zu machen hat mir in der Seele wehgetan. Eignet sich auch gut für Gobos und riesen Dank für den Tip mit dem Dia belichten lassen, kann man ja auch für günstige Gobos gebrauchen, in Photoshop erstellt und ausbelichten lassen.
    Grüße
    Uwe

  3. merci Roland und Uwe —
    klar, könnt man sich auch Gobos „ausdrucken“, allerdings haben die Metall-Gobos oder die Chrom-auf-Glas-Gobos auch zwei Riesenvorteile: sie sind kontraststärker und sie schmelzen nicht ….

  4. Einfach klasse, billig und gut. Durfte es auf einem Workshop von Tilo schon testen und werde es mir nachbauen. Als Festbrennweitenliebhaberin hätte ich gar kein Objektiv für die Lösung von enjoyyourcamera… Vielleicht bringt die Industrie da irgendwann mal was wirklich verwertbares raus?!

  5. merci, Michele … was ich demnächst mal zeige, das ist der Umbau eines Bloglesers, der einen Ikea-Projektor benutzt hat 🙂 Ansonsten, was die Linsen angeht: klar, das ist ungeschickt, aber wenigstens ist es Canon-EF => da passt dann mit Zwischenringen auch bspw Nikon (umgekehrt geht das nicht). Schöne Grüße Tilo

  6. Hallo zusammen, was mache ich den beim Umbau der Analogen Kamera mit dem Spiegel. Den muss ich doch auch rausnehmen oder? Gut das die Kamera schon vorher defekt war dann tut es nicht ganz so weh 😀
    Danke für eure Hilfe.

  7. Dias bei einem Anbieter belichten? Und warum nicht ein digital vorhandenes Bild invertieren, auf eine Hellraumrprojektorfolie ausdrucken und zuschneiden?

    1. Hi Michelle, klar geht wohl auch! (Wenn Du das invertieren weglässt).
      Aber so ists halt einfacher, oder? Kostet ja nicht viel. Wie es von der Auflösung und Deckkraft her ausschaut, weiß ich nicht, aber da wird die Overheadprojektorfolie sicher schon auch funktionieren. Höchsten Kontrast bieten dann eh die gestanzten oder lasergeschnittenen Blech-Gobos oder Chrom-auf-Glas -/ Gold-auf-Glas-Gobos… LG Tilo

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