SKELETON WATCH

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Hallo zusammen, seid Ihr schon am Neujahr vorfeiern? Ich hoffe, ich kann Euch die Wartezeit etwas verkürzen. Heute ein Beitrag zu den Themen Dauerlicht, Makro und Focus Stacking. Viel Spaß und besten Rutsch!!!

SKELETON WATCH

DAS MOTIV

Diese Uhren, die durchsichtig sind, gibt es für rund 20..30 Euro in der Bucht und sie taugen prima als Makromotiv. Sucht bei Interesse nach den Begriffen >Armbanduhr und Skelett.

Es handelt sich um Automatikuhren, die daher sozusagen quasi immer laufen. Fürs Focus Stacking sind aber rotierende Zeiter ungünstig. Ich habe die Uhr daher geöffnet und von hinten ein bisschen Fotoknete ins Laufwerk gedrückt. Damit ist dann Ruhe. 🙂

Die Uhr braucht in dieser Schrägansicht auf jeden Fall Focus Stacking, um durchgehend scharf zu werden. Hier war ein Stapel aus 45 Aufnahmen erforderlich. Die nassen Steine sind unter dem gleichen Licht, aber ohne Uhr aufgenommen, wieder als Stack, aus größerem Abstand, aus 12 Aufnahmen.

DAS LICHT

Das Licht war knifflig, weil ich vor allem diese diffuse Reflexion auf dem Glas haben wollte. Gelandet bin ich bei zwei >Neewer-LED-Leuchten. Die eine sitzt an einem >Manfrotto Magic Arm , strahlt von oben und hat >Translumfolie vorgeklebt. In der Folie sitzen wiederum zwei Stückchen schwarzer Karton, verschiebbar, die dann nur noch einen kleinen Lichtschlitz überlassen. Die andere Neewer kommt von hinten, auch durch Translum.

Ansonsten sitzen noch zwei symmetrische Aufheller aus weißem Karton vor der Uhr.

DIE KAMERA

5D Mark II auf Stativ, mit EF 50 f/2.5 Macro, auf f/5.6, ISO 200, 1/20 Sekunde, JPEG, WB auf Auto. Spiegelvorauslösung, Auslösung durch 2sec-Selbstauslöser. Focus Stack aus 45 Aufnahmen, ohne Schiene, stattdessen mit Fokusvariation per Hand am Objektiv.

Wer sich für das Wie und Warum zum Stacking interessiert, kann einmal >hier nachschauen.

DAS PHOTOSHOPPING

screenshot03

Hier die Erklärungen: Anfangs werden die Bildstapel gestackt für Uhr und Steine und vorbereitet, dann wird die Uhr freigestellt, bei mir von der >Clipping-Factory, aber man kann das natürlich auch selbst machen mit dem Zeichenstift.

Außenrum solls kühl werden, das ist die erste Raw-Entwicklung (per Filter > Camera-Raw), das Innere der Uhr soll aber warm leuchten, das ist die zweite Raw-Entwicklung.

Dann folgen Farbanpassungen, Dodge&Burn, Randabdunklung der Uhr usw. Am Ende habe ich noch ein Teil der Uhr von rechts rübergespiegelt, damit das Ganze homogener wird.

An einer Stelle kam das Plugin Radlab von Totally Rad zum Einsatz. Der Effekt ist aber subtil, das könnte man auch wieder mit dem Camera-Raw-Filter machen.

 

DIE GALERIE

In der Galerie seht Ihr im ersten Bild, dass selbst ein iPhone die Uhr nicht durchgehend scharf bekommt. Im zweiten Bild ist das Lichtsetup gezeigt, dann eine Einzelaufnahme, die mit Photoshop gestackte Gesamtaufnahme, die Steine und das Ergebnis.

 

 

BROWSER-STRANDGUT

 

  • Aaron Nace von PHLearn: Creating Patterns On Clothing in Photoshop. Witzig:
  • David Ziser: Gegenlicht-Tricks abends am Strand. Sehr cool gemacht:
  • Greg Gorman: Aktfotografie. Hohe Kontraste, schön gemacht:

Tilo ~gallo~ Gockel, 30.12.2015

5 Kommentare

  1. misdemeanor

    Hallo Tilo,

    da kann ich mich Gabriel nur anschließen.
    Ich finde das Setup sehr gelungen, und man merkt schnell, dass es nicht mit “mal eben so” getan ist, um zu einer solchen Aufnahme zu gelangen. 45 Bilder, manuell fokussiert, dann das kniffelige Thema Lichtsetzung, abkleben, verschieben etc. – nicht zu vergessen die Nacharbeit im Sinne der EBV. Und hier würde ich mir wünschen, ein bisschen mehr zu erfahren — wenn ich mir dieses Jahr noch etwas wünschen darf. Auf einem der Screenshots sieht man zahlreiche Ebenenen und Anpassungen, aber was wofür etc. geht damit leider unter.

    Besonders krass ist Bild #1, welches mit dem iPhone aufgenommen wurde. Zwar kann man hier natürlich auch sehr viel bessere Ergebnisse erzielen als das “Mittendrauf”, aber so sieht man zahlreiche Uhrenbilder in der Bucht & Co. – ob sich allerdings der Aufwand eines solchen Aufbaus für jeden Uhrenverkauf lohnt, ist fraglich. Bei ‘ner Rolex sicher, sonst geht’s denke ich auch einfacher. Aber zum zeigen, was geht und wie es geht – der Knaller!

    Alles Gute für das neue Jahr, ich bleibe auch weiterhin fleißiger Fotopraxis-Blog-Leser! 🙂
    Tobias

  2. merci Gabriel, das wünsch ich Dir auch!
    merci Tobias, Details zum Shopping sind ergänzt. Ich hab auch mal die Ebenen so umbenannt, dass man das verstehen kann. 🙂 Ebenso ein schönes neues Jahr für Dich!

  3. Thomas Schwarze

    Hallo Tilo,
    ich wünsche Dir ein tolles, inspirierendes und vor allem gesundes Jahr 2016!
    …und danke für den immer wieder spannenden Blog! 🙂

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